Nachdem die amtierende Bundesregierung das sogenannte „Vergabetransformationspaket“ auf den Weg gebracht hat, ist es im Bereich des Wahrscheinlichen, dass die Änderung des § 97 Abs. 4 GWB zeitnah erfolgen wird. Dieser Teil der Gesetzesänderung ist besonders kritisch zu sehen, weil die Ausnahmen für das Abweichen von einer losweisen Vergabe erweitert werden.
Die Bundesarchitektenkammer hatte sich bereits im Rahmen der Verbändeanhörung entschieden gegen diesen Teil der Novelle ausgesprochen. Das Gesetzgebungsverfahren wird nun aber trotz des Auseinanderbrechens der Bundesregierung vorangetrieben.
Die Ära der Privatisierung des Gemeinguts SEZ ist zu Ende. Doch statt einer Wiedereröffnung droht nun der Abriss. Rund um das SEZ besteht also Diskussionsbedarf. Dieser Aufgabe möchte sich „Gemeingut in Bürger*innenhand“ gemeinsam mit Podiumsgästen und Publikum stellen. Die Argumente der Abrissbefürworter kommen auf die Bühne – gemeinsam prüfen wir sie auf ihre Stichhaltigkeit, künstlerische Interventionen inbegriffen. Mit Theresa Keilhacker, Präsidentin der Berliner Architektenkammer, Carl Waßmuth, Gemeingut in BürgerInnenhand, Niloufar Tajeri, Architekturtheoretikerin und Aktivistin, sowie Daniel Fuhrhop, Wohnwendeökonom.
Jahrestagung des Kompetenzzentrums Großsiedlungen mit Bundesbauministerin Klara Geywitz
Das Kompetenzzentrum Großsiedlungen hat in seiner Jahrestagung 2023 den Beitrag urbaner Infrastrukturen für die Attraktivität der Quartiere diskutiert. Wir wollen die Diskussion mit einem neuen Schwerpunkt fortsetzen: es geht um das Bild der Großsiedlungen in der Öffentlichkeit. Die Wahrnehmung der Großsiedlungen ist nicht nur mit Blick auf den Bestand von Bedeutung. Der drängende Wohnungsbedarf in den Ballungsgebieten führt zur Notwendigkeit eines schnelleren Wohnungsbaus mit hohen Stückzahlen. Damit stellen sich u.a. folgende
Nach dem Studium beginnen spannende Jahre. Der Einstieg ins Berufsleben ist vielfältig, herausfordernd und von wichtigen Weichenstellungen geprägt. Doch welche Wege in den Beruf gibt es, was benötige ich für die Eintragung in die Architekten- und Stadtplaner-Liste und wie kann ich mich einbringen, vernetzen und den Berufsstand mitgestalten?
Auf diese und weitere Fragen gibt die gemeinsame Informationsveranstaltung der Architektenkammer Berlin und des Versorgungswerks der Architektenkammer Berlin Antworten. Mit Impulsvorträgen und dem Know-how vieler erfahrener Kolleginnen und Kollegen geben wir konkrete Hilfestellungen und beantworten Ihre Fragen rund um den Berufseinstieg.
Die Hermann-Henselmann-Stiftung hat namhafte Expert:innen eingeladen, um etwas über ihre Sicht auf gesellschaftliche und stadträumliche Veränderungen zu erfahren und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Wie entwickelt sich die Stadt im 21. Jahrhundert? Welche gesellschaftlichen, planerischen und baulichen Weichenstellungen müssen erfolgen, um sozialräumliche Spaltungen zu überwinden, veränderten Mobilitätsbedürfnissen und Lebensweisen gerecht zu werden sowie auf die Bedrohung der Klimakrise zu reagieren? Und wie kann das gelingen? Wo steht Berlin bei diesen Herausforderungen, was tut sich anderswo? Diesen Fragen soll in den kommenden Kolloquien nachgegangen werden.
Im Jahr 2021 wurde das Wohn- und Atelierhaus der Bildhauerin und Architektin Marlene Poelzig in Berlin-Westend abgerissen – trotz großem Engagement aus der Zivilgesellschaft.
Motiviert durch den Verlust dieses Erbes, widmet sich das Symposium der Fragen, wieviel Substanz in einem Denkmal erhalten sein muss.
Kann der Nutzwert eines Denkmals über der Originalität stehen? Können wir mehr schützen mit weniger Beschränkungen? Wie können der Umbau von und der Umgang mit „schützenswerter Alltagssubstanz“ zum Normalfall werden?
Wir müssen das Innovative Potential der kleinen und mittleren Architekturbüros nutzen, statt sie immer weiter aus dem Markt zu drängen. Wie die nun veröffentlichte Strukturbefragung der Bundesarchitektenkammer zeigt, sind 89% der Büros kleiner als 10 Mitarbeitende, 66 % sind Einzelunternehmen und 35% Solo-Selbstständige (1). Dem gegenüber finden sich für Berlin in 94% der Wettbewerbe und Vergabeverfahren Zugangsbeschränkungen für kleine und mittlere Unternehmen (2). Hier besteht dringender Handlungsbedarf denn diese Hürden gefährden nicht nur die bestehende kleinteilige Bürolandschaft sondern verunmöglichen auch jungen Büros den Markteintritt.
Unter dem diesjährigen Motto „Artenschutz und Biodiversität an Gebäuden in Berlin und Brandenburg“ rief die Plattform Nachwuchsarchitekt*innen 2024 wieder alle Kreativen auf, ihre ungebauten, nicht realisierten Entwürfe zu diesem Thema aus den Schubladen und von den Wänden zu holen. Die nun ausgewählten, prämierten Arbeiten wollen wir gemeinsam mit Euch bei einem Round Table Talk diskutieren.
Netzwerkpartner und fachliche Begleitung: NABU Berlin
Donnerstag, 24.10.2024 18:30 Uhr Ladenlokal, Nazarethkirchstr. 39 13347 Berlin U-Leopoldplatz
Das IBZ Berlin ist im April 2023 in das Berliner Denkmalbuch eingetragen worden, wie in den Jahren zuvor bereits die Bauten der IBA87 in den ehemaligen West-Berliner Stadtteilen Kreuzberg, Schöneberg, Tegel und ihre Ost-Berliner Gegenbauten am Gendarmenmarkt, im Nikolaiviertel und an der Friedrichstraße. Der Münchner Architekt Otto Steidle und sein Team (u.a. Siegwart Geiger) realisierte 1982/83 nicht nur einen bemerkenswerten Wohnungsbau als Fortsetzung der Gartenstadt Wilmersdorf, er schuf auch einen Leitbau für die Bauaufgabe der Internationalen Begegnungszentren, die an 50 deutschen Hochschulstandorten den internationalen Wissenschaftsaustausch beflügeln und seit den 1960er Jahren auch eine wichtige Säule des deutschen Demokratisierungsprozesses sind. Das aus einem Wettbewerb hervorgegangene IBZ Berlin ist zudem ein bemerkenswerter Bau der Berliner Postmoderne und ein Vorreiter für die wenig später stattfindenden IBA87 und das Prinzip der Kritischen Rekonstruktion.
Das IBZ als Ankerpunkt für Forschende aus der ganzen Welt platzt seit Jahren aufgrund der Krise auf den europäischen Wohnungsmärkten aus allen Nähten und kann sich vor Anfragen kaum retten. Das IBZ-Dach – ursprünglich für einen partizipativen Dachgarten gebaut – stünde als Potentialfläche für einen Weiterbau am Denkmal zur Verfügung. Aber auch die Idee der Grünräume und der Ausweitung des gemeinschaftlichen Begegnungsraums hat Charme und ist Angesicht der Klimaveränderungen eine interessante Option. Architekten und Forschende der Berliner Universitäten haben sich zur Nutzung von Garten und Dach spannende Gedanken gemacht und stellen diese in den Kontext eines behutsamen Weiterbauens am Denkmal.
Bis heute haben sich die Besuchszahlen in vielen Kultureinrichtungen noch nicht wieder von den Einbrüchen während der Corona-Pandemie erholt (1). Hinzu kommen Kostensteigerungen durch die Inflation. Dennoch plant nun der Berliner Senat im ohnehin kleinsten Ressort der Stadt, der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, tiefe Einschnitte: Bis zu 300 Mio. Euro Kürzungen sind für die Jahre 2025 und 2026 im Gespräch (2). Für viele Betriebe und Projekte könnte dies in der ohnehin angespannten Situation das Aus bedeuten. Einsparungen in dieser Größenordnung kämen somit einem Kahlschlag für die Kultur in Berlin gleich.