Unsere Gesprächsreihe „StadtWertSchätzen“ 2022 beginnt wieder nach einer Corona-bedingten Pause mit dem Zitat von Shermin Langhoff, der Künstlerischen Leiterin des Maxim Gorki Theater: „Berlin muss ein Möglichkeitsraum bleiben.“
Die Gesprächsreihe „StadtWertSchätzen“, initiiert und konzipiert vom interdisziplinären Planer*innen-Netzwerk „AfA- Aktiv für Architektur“, findet seit 2012 in wechselnden Räumen als jährlich stattfindende Podiumsdiskussionen statt. In Gesprächsrunden, die üblicherweise nach der Sommerpause stattfinden, sind stadtentwicklungsrelevante Themen mit Gästen aus Politik, Verwaltung, Immobilien- und Wohnungswirtschaft, Architektur und Stadtentwicklung an spannenden Orten diskutiert worden.
Unterstützt wird das Netzwerk AfA dabei u.a. vom „Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V.“, der Plattform Nachwuchsarchitekt*innen, sowie wechselnden weiteren Partner*innen.
„Nachverdichtung in den Kiezen – was kann verbessert werden?“
Zeit: Dienstag, 23.08.2022, 18:30 Uhr
Ort: Notkapelle / Salon des Refusés, Raum für Architektur und Kunst, In der Prenzlauer Allee 7b / Gartenhaus, 10405 Berlin
In möglichst kurzer Zeit soll so viel kostengünstiger Wohnungsbau wie möglich geschaffen werden. „Bauen, bauen, bauen“ bestimmt das politische Handeln. Immer stärkere Restriktionen lassen nach Gestaltungsmöglichkeiten und innovativen Lösungsansätzen suchen.
Es gibt deutliche Unterschiede im Planungsrecht Ost- bzw. West-Berlins, die historisch begründet sind und bis heute nicht gerecht angepasst bzw. reformiert wurden. Insbesondere der Gummi-Paragraf 34 des Baugesetzbuches (BauGB) macht eine verbindliche Bauleitplanung im Sinne des sozial-ökologischen Stadtumbaus fast unmöglich.
Eine Analyse der gegenwärtigen Prozesse ist notwendig. Die wollen wir zusammen mit unseren Gästen u.a. am Beispiel „Kietzer Feld und Wendenschloß“ vornehmen, in dessen Bürgerinitiative sich Susanne Willems engagiert. „Ich sehe hier jeden Tag, wie ein DDR-Wohngebiet mit unpassenden Fünfgeschossern zugestellt wird.“
Wie ist dieses Dilemma zu lösen? Wie funktionieren nachhaltige Prozess- und Bauqualitäten? Wie können die Erkenntnisse der Pandemie und der kriegsbedingten Veränderungen einbezogen werden? In der gemeinsamen Diskussion mit Ihnen wollen wir Möglichkeitsräume ausloten, die nicht nur ein quantitatives Mehr an Wohnungen, sondern auch ein qualitatives Mehr an lebenswerten Quartieren mit grüngeprägten Aufenthaltsräumen bedeuten.
Begrüßung: Ralf Protz, Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V.
Input-Vortrag und Moderation: Theresa Keilhacker, Architektin (AfA)
Diskussionsteilnehmende:
- Dr. Susanne Willems, Historikerin
- Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen, Bezirk Marzahn-Hellersdorf
- Prof. Dr. Christian Otto, TU-Berlin, ISR, Fachgebiet Bau-, Planungs- und Umweltrecht
- Manfred Kühne, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Abteilung II, Städtebau und Projekte (angefragt)
Alle Termine der Gesprächsreihe StadtWertSchätzen 2022:
23. August 2022, 18:30 Uhr – „Nachverdichtung in den Kiezen – was kann verbessert werden?“
30. August 2022, 18:30 Uhr – „Ergänzendes Bauen – wie führt Bürger*innenbeteiligung zum Erfolg?“
06. September 2022, 18:30 Uhr – „Aufstocken und Entsiegeln – wie Potentialräume kreativ nutzen?“
4. Oktober 2022, 18:30 Uhr – „Zu Nachverdichtung an der urbanen Peripherie“
Sie sind herzlich eingeladen!
Anmeldung: post@architektenfuerarchitekten.de