Berlin leuchtet. Die Neonreklame der „Goldenen Zwanziger“ verheißt mit einer Lichtarchitektur Aufbruch aus einer dunklen Zeit in die Moderne. Haus Vaterland oder Europa Palast, Kino Lichtburg oder Titania Palast – „Weltstadt im Licht“
Mit dem Zweiten Weltkrieg wird es wieder lange dunkel, nach dessen Ende soll Reklame im Westen — im Osten sind es eher Belehrungen und Propaganda-Losungen auf Bannern — den Krieg und die Entbehrungen vergessen machen. Schnell werden der Mercedes-Stern auf dem Europa Center oder das Café Kranzler zu neuen Wahrzeichen der Stadt und verkünden den Aufbruch in die Marktwirtschaft – wir sind wieder wer.
Wir gewöhnen uns mit den Jahren an Reklame in U-Bahnhöfen, an Brandwänden, vor Brachen und Baulücken in der Stadt. Spektakulär ist die Avnet-Bildwand am Ku’damm Eck in den späten 80ern, visionär wird das Thema Medienfassade 1982 im Film Blade Runner inszeniert und von Martin Pawley in Nikolaus Kuhnerts und Philipp Oswalds Editorial der ARCH+