Nachhaltiges Planen und Bauen steht im Zentrum unserer architektonischen Vision für eine lebenswerte Zukunft. Als Architektinnen und Stadtplaner nehmen wir die essenzielle Rolle an, die wir bei der Gestaltung unserer gebauten Umwelt spielen und setzen uns dafür ein, kulturelle, ökologische, ökonomische und soziale Prinzipien in den Mittelpunkt unserer Planung und Bauvorhaben zu stellen. Qualität und baukultureller Anspruch sind unsere Leitbilder. Die Förderung nachhaltiger Architektur und Stadtplanung als integraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Gesellschaft muss anerkannt und aktiv unterstützt werden.
Die Prinzipien des regionalen und kreislaufgerechten Bauens gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. Architektinnen und Stadtplaner sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, nicht nur ästhetisch ansprechende, sondern auch ökologisch und sozial verträgliche Lösungen zu entwickeln. Wie können lokale Ressourcen effizient genutzt und regionale Bauweisen gefördert werden? Wie kann eine flächendeckende regionale Struktur zur Wiederaufbereitung bereits verwendeter Baustoffe aufgebaut werden? Welche Rolle spielen innovative Technologien und Materialien, um den Kreislauf von Baustoffen zu schließen? Diese Überlegungen stehen im Mittelpunkt unserer Bemühungen, nachhaltige Architektur als zeitgemäße Praxis zu etablieren.
Es ist dringend geboten, lokale Ressourcen effizient einzusetzen und die Lebenszyklusanalysen auf transparente Weise in unsere Planungsprozesse zu integrieren. Dabei ist die Frage zu beantworten, wie wir zu einer frei zugänglichen und qualitätsgesicherten Datenbank mit Lebenszyklusdaten kommen, um nachhaltige Entscheidungen von der Entwurfsphase bis zur Nutzung sicherzustellen. Nachhaltige Kriterien müssen einfach und klar formuliert werden, beispielsweise in Form von CO₂-Zielgrößen. Zukünftig sind Aus- und Weiterbildung in diesen Bereichen, anders als bisher, nicht als Hemmnis, sondern zwingend als förderfähig im Sinne eines aktiven Verbraucherschutzes anzusehen.