Am 3. Oktober 2019 feierte der Berliner Fernsehturm sein 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass lud die Initiative Offene Mitte Berlin zur Besichtigung der Ausstellung „50 Jahre Berliner Fernsehturm – zwischen Alltagsleben und Weltpolitik“ ein. Die Ausstellung, die von der Initiative Offene Mitte Berlin in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt Berlin organisiert wurde, erzählt anhand eindrucksvoller Fotos die kontroverse Geschichte des Fernsehturmes und seines Umfeldes.
Eröffnung der Ausstellung mit Dr. Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa) und Dr. Christoph Rauhut (Landeskonservator Berlin) am 3.10.2019 – Laufzeit der Freiraum-Ausstellung bis 31.10.2019 im Bereich südlich der Marienkirche; dann zu sehen auf der östlichen Seite des Fernsehturms bis 6.1.2020, direkt vor dem Eingang zum Fernsehturm.
Hintergrund:
Der Berliner Fernsehturm gehört heute zu den unumstrittenen Attraktionen Berlins. Weniger bekannt ist, dass der Turm während seiner Erbauungszeit äußerst umstritten war. Um den Bau des Fernsehturms tobten während der Hochzeit des Kalten Krieges in den sechziger Jahren harte Konflikte, in die sogar die Supermächte Sowjetunion und USA involviert waren. Zugleich bildete der Fernsehturm den Auftakt für eine Neugestaltung der Ostberliner Innenstadt. Rings um den Fernsehturm entstand ein Ensemble, das zu den herausragenden Leistungen der Nachkriegsmoderne zählt.
Diese Aspekte werden in der Ausstellung „50 Jahre Berliner Fernsehturm – zwischen Alltagsleben und Weltpolitik“ dargestellt. Gezeigt werden eindrucksvolle Bilder vom Bau des Turmes, aber auch vom Alltagsleben in der Zeit zwischen 1969 und 1990. Die politischen Konflikte werden ebenso gezeigt wie jugendliche Subkulturen, die sich am Fernsehturm getroffen haben. Die Ausstellung wurde mit Unterstützung des Landesdenkmalamtes Berlin und der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH (WBM) realisiert.
AfA-Mitglied Theresa Keilhacker engagiert sich seit 2015 im von der Senatsverwaltung initiierten Dialogverfahren, betitelt mit „Alte Mitte – neue Liebe?“ In diesem Rahmen setzte sich eine interessierte Öffentlichkeit mit der Bedeutung, Funktion, Nutzung und (künftigen) Gestaltung dieses Stadtraums auseinander. Mitwirkende an diesem Verfahren haben sich im Verlauf zu einer Gruppe von Bürger*innen zusammengefunden, die das grundsätzliche Interesse am Erhalt und der qualitativen Aufwertung des Freiraums teilen und sich seitdem Initiative Offene Mitte Berlin nennen. Diese Initiative setzt sich dafür ein, dass der wertvolle grüngeprägte Freiraum erhalten bleibt, mehr gepflegt und zu einem noch attraktiveren Stadtraum weiterentwickelt wird. In den letzten Jahren wurde immer wieder über eine Privatisierung und Bebauung dieses Gebietes diskutiert. Sie lehnen eine Privatisierung oder Bebauung dieses Stadtraums entschieden ab. (Siehe auch Artikel im Tagesspiegel vom 19. Januar 2016 „Mut zur Mitte“ und Tagesspiegel vom 9. Oktober 2019 „+50 Jahre Fernsehturm„)
Veranstalter: Initiative Offene Mitte Berlin
https://offenemitteberlin.wordpress.com
Email: offene-mitte-berlin@web.de
Konzeption und Texte: Matthias Grünzig
Organisation: Theresa Keilhacker