Ausstellung „Der Komplex Karl-Liebknecht-Straße – zwischen Utopie und Realität“

Der Komplex Karl-Liebknecht-Straße gehört zu den markantesten Gebäuden der Berliner Mitte. Der 320 Meter lange Riese prägt unübersehbar das Gebiet um den Fernsehturm und die Marienkirche. Weniger bekannt ist, dass sich hinter diesem Gebäude eine faszinierende Geschichte verbirgt. Der Komplex, der zwischen 1967 und 1973 nach Entwürfen von Wolfgang Radke, Manfred Zumpe, Hans-Peter Schmiedel und Werner Strassenmeier errichtet wurde, war ein Experimentierfeld für neue Formen des innerstädtischen Bauens. Realisiert wurde eine ungewöhnliche Nutzungsvielfalt, bei der Wohnungen mit Geschäften, Büros, Ateliers und Dienstleistungseinrichtungen kombiniert wurden. Zwei Zentren für ungarische und polnische Kultur mit Ausstellungsräumen, Veranstaltungssälen und Bibliotheken ergänzten das Angebot. Diese Räume wurden mit extravaganten Interieurs ausgestattet. Holztäfelungen, Marmorfußböden und kunstvoll gebrannte Klinkerelemente verbanden sich zu einem großzügigen Ambiente. Gleichzeitig erfuhr der Komplex eine reiche Ausstattung mit baugebundener Kunst. Bei ihren Entwürfen ließen sich die Architekten auch von westlichen Vorbildern inspirieren: Beispielsweise studierten sie das West-Berliner Corbusierhaus und das Europacenter, mit Walter Gropius bestanden briefliche Kontakte.

 

Diese Geschichte wird in der

 

Ausstellung „Der Komplex Karl-Liebknecht-Straße – zwischen Utopie und Realität“

 

anhand bisher unveröffentlichter Fotos und Dokumente nacherzählt. Organisiert wird die Ausstellung von Mitgliedern der „Initiative Offene Mitte Berlin“, die sich für das Erbe der  Nachkriegsmoderne in der Berliner Mitte engagieren.

 

Eröffnung der Ausstellung:

  1. März 2019, 19 Uhr – Begrüßung durch Herrn Kühne, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

 

Ort:

Stadtwerkstatt Berlin

Karl-Liebknecht-Straße 11

10178 Berlin

 

Öffnungszeiten der Ausstellung:

  1. März bis 23. April 2019

Stadtwerkstatt Berlin

Karl-Liebknecht-Straße 11

Öffnungszeiten:

Mo: 14-18 Uhr

Di: 15-19 Uhr

Do: 10-14 und 18-22 Uhr

Führungen durch die Ausstellung: Sa / So: 14 Uhr

 

Organisation und Gestaltung:

Konzeption               Matthias Grünzig

Fachliche Beratung Theresa Keilhacker

Layout                        Steffen Pfrogner

 

Die Ausstellung wird durch ein Veranstaltungsprogramm ergänzt. Einen Höhepunkt bildet das Zeitzeugengespräch mit dem Architekten Manfred Zumpe, das in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin durchgeführt wird. Manfred Zumpe hat das Bild der Berliner Innenstadt entscheidend beeinflusst. Er entwarf stadtbildprägende Gebäude wie den Komplex Karl-Liebknecht-Straße sowie die Wohnhochhäuser auf der Fischerinsel, an der Rochstraße, an der Holzmarktstraße und im Ernst-Thälmann-Park. Manfred Zumpe ist mittlerweile 88 Jahre alt und lebt in Dresden, für das Zeitzeugengespräch wird er extra nach Berlin reisen.

Die Veranstaltungen in der Stadtwerkstatt im Überblick:

Zeitzeugengespräch

in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin

am 12. April 2019, 19 Uhr mit dem Architekten Prof. Manfred Zumpe

 

Vortrag

Das Zentrumsband: Städtebauliche Figuren der DDR‐Hauptstadtplanung und ihre Protagonisten

am 17. April 2019, 19 Uhr mit Prof. Simone Hain

 

Vortrag + Buchvorstellung

zur baubezogenen Kunst in der DDR

am 23. April 2019, 19 Uhr mit dem Fotografen Martin Maleschka

 

Vorträge + Diskussion

zur Freiraumgestaltung der Nachkriegsmoderne

am 09. April 2019, 19 Uhr mit Axel Zutz

und seinem Vortrag „Der Park am Fernsehturm“

sowie mit Birgit Hammer

und ihrem Vortrag „Freiraumgestaltung im Wohngebiet Karl‐Marx‐ Allee, 2. Bauabschnitt“

 

Kontakt:

Matthias Grünzig

Tel.: 030/4499559

Mobil: 0159/036027698

E-Mail: mattgrue@googlemail.com