Interdisziplinärer Wettbewerb für die Mühlendammbrücke!

Extinction Rebellion Deutschland

Durch die Berliner Mitte wurde in den 1960er Jahren eine Schneise geschlagen: eine “Autobahnbrücke” von der Leipziger Straße zum Alexanderplatz. Die Mühlendammbrücke ist nach Millionen von Autos nun marode und soll neu gebaut werden – genau so überdimensioniert, wie sie heute ist. Einige von uns haben deshalb am 7. September 2019 mit einem breiten Bündnis aus Changing Cities, Extinction Rebellion Deutschland, Initiative Offene Mitte Berlin, WBM Mieterbeirat im Nikolaiviertel, Netzwerk Fahrradfreundliche Mitte und Stadt für Menschen vor Ort demonstriert und für ein radikales Umdenken bei der Verkehrsplanung geworben. Seitdem ist aber kein Umdenken in der Senatsverwaltung passiert!

Das Bündnis fordert zu Recht den Vorrang für den Umweltverbund (Fuß-, Rad- und öffentlicher Nahverkehr) bei der Neugestaltung der Brücke. Das bedeutet: Nur noch maximal eine Spur für den Autoverkehr je Richtung sowie eine eigene Fahrbahn für Straßenbahn und Busse und eine Spur für Fahrräder.

Die Mühlendammbrücke ist für die Menschen und muss mit den Menschen geplant werden. Es muss einen Wettbewerb geben für Bauingenieure in Kooperation mit den Fachsparten Verkehr, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Architektur, der eine zukunftsorientierte Brücke für Menschen als Ziel hat!

Wir nehmen uns ein Beispiel an Paris, dort wird auch der Autoverkehr peu à peu aus der Innenstadt verdrängt.

Stadtplanung und Verkehrsplanung müssen integriert gedacht und umgesetzt werden!

Die Deutsche Umwelthilfe spricht von einer Schlüsselrolle für erfolgreichen Klimaschutz, die der Stadtplanung zukommt.

Wie Stadtquartiere geplant, angelegt und umgestaltet werden, bestimmt maßgeblich ihren CO2-Fußabdruck – in der Regel für Jahrzehnte. Wir brauchen deshalb Klimaanpassungstrategien – jetzt und hier! 

Werden bei der neuen Planung kohlenstoffarme Infrastrukturen und Lebensstile gefördert? Wird es mehr Grün und Bäume geben?

Wann wird es endlich einen Wettbewerb für ein neuartiges Brückenbauwerk geben, das ästhetisch ansprechend und fußgänger- und fahrradfreundlich gestaltet werden wird? Oder bleibt es bei diesem gesichtslosen Betondeckel!?

Beteiligt Euch am Online-Dialog, Montag, den 9. November 2020, 18 Uhr:

https://mein.berlin.de/projekte/neubau-der-muhlendammbrucke/