
Der Gebäudekomplex in der Rathenower Str. 15-18 in Moabit, entworfen und realisiert von Dietmar Grötzebach / Gerd Neumann / Günther Plessow zwischen 1974-1978 wurde am 28. März 2019 vom Deutschen Architekturmuseum in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung auf die Liste der bedrohten #SOSBrutalism Denkmäler gesetzt.
Das hält die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM aber nicht davon ab, Teile des ausgewogenen Ensembles mit Brücken und Streetdecks abzureißen, der 3-geschossige Langbau wird gerade für den Abriss vorbereitet. Dabei ist der B-Plan, der dem Gemeinbedarf Jugendzentrum gewidmet ist, noch nicht gesetzlich geändert worden. Abriss auf Vorrat in Zeiten von Ressourcenknappheit und enormen Baupreissteigerungen – die Bauwende ist offenbar noch nicht bei der WBM angekommen.
Am Tag des Offenen Denkmals führt die Architektin Theresa Keilhacker wieder rund um das baukulturell wertvolle und denkmalwürdige Jugendzentrum in Moabit. Zum Jugendzentrum zählt der Campus mit Kita, Jugendfreizeitheim, Kinder- und Jugendwohnheim, den letzten Gemeinbedarfsflächen im Bezirk Mitte. Der spannende Ort direkt am Fritz-Schloß-Park zeigt eindrucksvoll, dass Sozial-Geschichte ohne Not der Abrissbirne preisgegeben wird, wenn nicht ganz bald nach jahrzehntelangem Instandhaltungsrückstau ein radikaler Paradigmenwechsel hin zu einer behutsamen und energieeffizienten Instandsetzung und Ertüchtigung erfolgt.
Treffpunkt für die Führung ist am 11. September 2022, 16 Uhr ist vor der Kita, Rathenower Str. 15, 10559 Berlin.
Anmeldung: info@plattformnachwuchsarchitekten.de (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Link zur Petition für den Erhalt des Jugendzentrums in Moabit mitzeichnen: http://chng.it/zFZ5FL2g5r
Link zur Veranstaltung mit Präsentation, Diskussion und Live-Schaltung der Roten Liste des KulturerbeNetz.Berlin am 7.9.ab 18:30 Uhr: