Der Gebäudekomplex in der Rathenower Str. 15-18 in Moabit, entworfen und realisiert von Dietmar Grötzebach / Gerd Neumann / Günther Plessow zwischen 1974-1978 wurde am 28. März 2019 vom Deutschen Architekturmuseum in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung auf die Liste der bedrohten #SOSBrutalism Denkmäler gesetzt, siehe auch: http://www.sosbrutalism.org/cms/15802395#18861796
Das hält die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM aber nicht davon ab, Teile des ausgewogenen Ensembles mit Brücken, Stegen und einem 3-geschossigen Langbau abreißen und den B-Plan ändern zu wollen, der bisher ausschließlich einem Jugendzentrum vorbehalten ist. Aber in Gemeinbedarf möchte man nicht mehr investieren, sondern lieber in Wohnungen und dafür Abreissen und neu Bauen. Die Bauwende ist offenbar noch nicht bei der WBM angekommen.
Am Tag des Offenen Denkmals führt die Architektin Theresa Keilhacker rund um das akut von Teil-Abriss durch die WBM bedrohte Jugendzentrum in Moabit. Zum Jugendzentrum zählt der Campus mit Kita, Jugendfreizeitheim, Kinder- und Jugendwohnheim, den letzten Gemeinbedarfsflächen im Bezirk Mitte. Der spannende Ort direkt am Fritz-Schloß-Park zeigt eindrucksvoll, dass Sozial-Geschichte ohne Not der Abrissbirne preisgegeben wird, wenn nicht ganz bald nach jahrzehntelangem Instandhaltungsrückstau ein radikaler Paradigmenwechsel hin zu einer behutsamen und energieeffizienten Instandsetzung und Ertüchtigung erfolgt.
Treffpunkt für die Führung ist am 12. September 2021, 16 Uhr ist vor der Kita, Rathenower Str. 15, 10559 Berlin.
Anmeldung: info@plattformnachwuchsarchitekten.de (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Link zur Petition für den Erhalt des Jugendzentrums in Moabit mitzeichnen: http://chng.it/zFZ5FL2g5r