Warmmietenneutrale Sanierung

Die Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) zeigt, dass es bei Mehrfamilienhäusern, die ohnehin eine Sanierung benötigen, möglich ist, energieeffizient zu sanieren ohne Mieter und Vermieter zusätzlich finanziell zu belasten.
Untersucht wurde die Wirtschaftlichkeit verschiedener Sanierungsstandards sowohl für stark sanierungsbedürftige Häuser als auch für Vorkriegsbauten bis hin zum 70er-Jahre-Wohnblock.

Das Ergebnis der Studie: Würden diese Häuser nach dem aktuellen Neubaustandard Effizienzhaus 100 (entspricht einer Energieeinsparung von rund 60 Prozent) saniert, so entstünden zusätzliche Kosten für die Energieeffizienz von 80 Euro pro Quadratmeter. Bei der Sanierung zum Effizienzhaus 70 (entspricht einer Energieeinsparung von rund 75 Prozent) steige dieser Wert auf 158 Euro pro Quadratmeter. Laut dena könnten Vermieter bis zu diesem Standard ihre Kosten decken, ohne den Mieter stärker zu belasten. Zwar müsse der Vermieter die Kaltmiete um monatlich 0,82 Euro pro Quadratmeter erhöhen, dem gegenüber stünden aber Energiekosteneinsparungen von 0,92 Euro pro Quadratmeter. Die Warmmiete erhöhe sich somit nicht.

Anders sieht das bei einer Sanierung zum Effizienzhaus 55 (entspricht einer Energieeinsparung von rund 80 Prozent) aus. Hier liegen die durch Energieeffizienzmaßnahmen verursachten Mehrkosten bei 230 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht laut dena einer Erhöhung der monatlichen Kaltmiete von 1,17 Euro pro Quadratmeter bei einer gleichzeitigen Einsparung von 0,99 Euro pro Quadratmeter. Bei diesem Sanierungsstandard steige also die Warmmiete. Diese Variante sei somit nur bei zukünftig steigenden Energiepreisen warmmietenneutral.

Für die Übertragung der gesammelten Erkenntnisse auf andere unsanierte Häuser bereitet die dena momentan Maßnahmenpakete und Handlungsempfehlungen vor. Die Veröffentlichung dieser Musterlösungen ist für 2011 geplant.