Berlin leuchtet. Die Neonreklame der „Goldenen Zwanziger“ verheißt mit einer Lichtarchitektur Aufbruch aus einer dunklen Zeit in die Moderne. Haus Vaterland oder Europa Palast, Kino Lichtburg oder Titania Palast – „Weltstadt im Licht“
Mit dem Zweiten Weltkrieg wird es wieder lange dunkel, nach dessen Ende soll Reklame im Westen — im Osten sind es eher Belehrungen und Propaganda-Losungen auf Bannern — den Krieg und die Entbehrungen vergessen machen. Schnell werden der Mercedes-Stern auf dem Europa Center oder das Café Kranzler zu neuen Wahrzeichen der Stadt und verkünden den Aufbruch in die Marktwirtschaft – wir sind wieder wer.
Wir gewöhnen uns mit den Jahren an Reklame in U-Bahnhöfen, an Brandwänden, vor Brachen und Baulücken in der Stadt. Spektakulär ist die Avnet-Bildwand am Ku’damm Eck in den späten 80ern, visionär wird das Thema Medienfassade 1982 im Film Blade Runner inszeniert und von Martin Pawley in Nikolaus Kuhnerts und Philipp Oswalds Editorial der ARCH+
Ungeachtet von andauernden Gesprächen über eine nachhaltige Transformation desJugendzentrums in der Rathenower Straße 15-18 in Moabit, hat die landeseigene WBM in der letzten Woche mit den Abrissarbeiten am ehemaligen Kinderwohnheim begonnen. Zwischen 1974-1978 wurde dieses nach Plänen von Dietmar Grötzebach, Gerd Neumann und Günther Plessow im Stil des Brutalismus erbaut und 2019 vom Deutschen Architekturmuseum in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung auf die Liste der bedrohten #SOSBrutalism Bauten gesetzt. „Besonders erhaltenswerte Bausubstanz und ein bedeutendes Stück Kulturelles Erbe und auch Kiez wird unwiederbringlich zerstört, statt Klimaschutz, Baukultur und lokale Bedarfe zusammenzudenken und den Ort behutsam weiterentwickeln“, meint Andreas Barz vom KulturerbeNetz.Berlin, auf dessen „Roter Liste“ der bedrohten Kulturdenkmäler das Jugendzentrum zu finden ist.
An diesem konkreten Fall zeigt sich ein Grundsätzliches Problem bei der Umsetzung der sozial-ökologischen Bauwende in Berlin, meint die Initiative WEM GEHÖRT BERLIN. Sowohl auf Senats- wie auch auf Bezirksebene fällt unter den Regierungsparteien insbesondere die SPD immer wieder durch eine Blockadehaltung beziehungsweise Bastapolitik auf, wenn es um nachhaltige Lösungsansätze geht.
„Mit dem Abriss wird nicht nur Baukultur zerstört und ‚graue Energie‘ vernichtet, sondern auch eine im B-Plan festgesetzte städtische Gemeinbedarfsfläche für die Jugendnutzung unwiederbringlich vernichtet“,
Das Planerinnen Netzwerk n-ails e.V., die Architektenkammer Berlin und der JOVIS Verlag laden Sie, alle WIA Akteur:innen und Kolleg:innen ein die Herausgabe der ersten WIA Publikation zu feiern!
Frauen in der Architektur sicht- und hörbar zu machen, ihnen eine Bühne zu geben, ihre Leistungen zu zeigen – das war das Anliegen des Women in Architecture Berlin Festivals 2021. Institutionen, Verbände und Initiativen im Bereich der Baukultur waren aufgefordert teilzu- nehmen. 70 Jahre nach dem Tod von Emilie Winkelmann, der ersten erfolgreichen deutschen Architektin, sollte Bilanz gezogen werden: Wer sind die starken Frauen von heute? Werden sie wahrgenommen? Wie steht es um die Gleichstellung in der Baukultur und den Umbau des Berufsbildes? Die Publikation zeigt auf, was Institutionen aus Politik, Lehre und Wirtschaft, was Chef:innen und Mitarbeiter:innen, Hochschulleiter:innen und Professor:innen tun können oder schon getan haben, damit es vorangeht auf der Baustelle Gleichstellung.
n-ails e.V. (Hg.)
Ort: feldfünf, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 7-8, 10969 Berlin
DIESE AKTEUR:INNEN SIND TEIL VON WIA BERLIN 2021 : A AEDES Architekturforum, Architektenkammer Berlin, Architekten-und Ingenieur- verein AIV, Aktiv für Architektur AfA, Architektur Galerie Berlin, Architekturmuseum TU Berlin, aquabitArt gallery für Architektur und Kunst B BHROX bauhaus reuse Pavillon, Brandenburgische Architektenkammer–Arbeitsgruppe Gleichstellung, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Berlin, BDA Bundesverband, Bund Deutscher Baumeister BDB, Bund Deutscher Innenarchitekten BDIA, Bund Deutscher Landschaftsarchitekten BDLA, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR, Bundesarchitektenkammer BAK D Deutscher Werkbund Berlin E ELEMENTE materialForum F Frauentouren I Initiative Marlene Pölzig Haus M Make_Shift gGmbH N n-ails e.V. Berlin, Netzwerk Kompetenzzentrum für Berliner Handwerk- erinnen S Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Sedus Stoll AG, Solarlux Gmbh T Institut für Architektur IfA TU Berlin, Fakultät für Architektur TU München V Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung SRL, u.a.
Das Wohn- und Geschäftshaus am Staudenhof in Potsdams Innenstadt soll abgerissen und durch Neubauten nach den Vorgaben des sogenannten Leitbautenkonzeptes Potsdamer Mitte ersetzt werden. Die Architektenkammern Brandenburg und Berlin unterstützen die Sanierung und Weiterentwicklung des Bestandes. Sie setzen sich für eine öffentliche Debatte und eine seriöse Abwägung der Interessen, Herausforderungen und Schutzziele ein.
Die Bundesstiftung Baukultur hat am 8. November den Baukulturbericht vorgestellt. Mit der „Neuen Umbaukultur“ fordert der Baukulturbericht 2022/23 aktiv zum Umdenken auf. Jahrzehntelang galt Abriss und Ersatzneubau als selbstverständlich: „Dem Bestand sollte also immer Vorrang vor dem Neubau gegeben werden, auch weil somit wertvolle Ressourcen erhalten werden.“
Andreas Rieger, Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer begründet die Notwendigkeit einer Debatte zum Abriss des Staudenhof und dem Ersatzneubau mit der Frage,
Bild: SenUMVK Senatorin Bettina Jarasch und Staatssekretärin Dr. Silke Karcher mit den Mitgliedern des Berliner Klimaschutzrates
Der Senat hat am 29. März 2022 auf Vorschlag der Senatorin Bettina Jarasch die künftigen Mitglieder des Berliner Klimaschutzrates berufen. Ein 18-köpfiges unabhängiges Expert:innengremium aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Vertretern der Zivilgesellschaft wird künftig den Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus zu Fragen der Klimaschutz- und Energiepolitik beraten.
Gleichzeitig wird der Klimaschutzrat auf die Einhaltung der Berliner Klimaschutzziele achten, an Strategien und Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes und der Klimaanpassung mitwirken sowie eigene Vorschläge entwickeln.
Der Klimaschutzrat wird unter Vorsitz der Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, kurzfristig seine Arbeit aufnehmen und dabei wichtige Themen wie die Wärme- und Mobilitätswende, die Herausforderungen einer sozial verträglichen energetischen Gebäudesanierung aber auch Fragen im Bereich der Klimaanpassung bearbeiten.
Mit der Berufung der Mitglieder des Klimaschutzrates wird unterstrichen, dass die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung Querschnittsaufgaben des gesamten Senats sind.
Theresa Keilhacker, Mitglied im Klimaschutzrat Berlin, spricht sich am 18. November 2022 für eine gleichzeitige Durchführung der Wahl-Wiederholung und des Volksentscheides Berlin 2030 klimaneutral aus.
In dem Zusammenhang weist der KSR Berlin auf die großen Schwierigkeiten der Realisierung der Ziele des Volksentscheides hin.
In jedem Fall braucht es nicht nur ambitioniertere Ziele, es braucht vor allem eine deutlich größere Dynamik bei der Umsetzung – gerade angesichts der aktuellen fossilen Energiekrise.
Die Kombination von Klimaschutz und demokratischer Partizipation ist einer der Pfeiler einer gelingenden Transformation – unabhängig vom Ausgang der Abstimmung.
Wissenschaftler, Planer und Gestalter laden im wöchentlichen Rhythmus zur öffentlichen Vortragsreihe Fusion, um über ihre Arbeit unter besonderer Betrachtung ihrer Position zu Architektur, Stadt und Landschaft zu berichten und mit den Gästen zu diskutieren. Im Rahmen von Fusion halten die neu berufenen Professor*innen sowie Gastdozenten ihre Antrittsvorlesungen.
Die Klima-, Biodiversitäts- und Energiekrisen zwingen uns, die gegenwärtige Baupraxis radikal in Frage zu stellen. Die Fusion Gespräche 2022/23 stellt Akteure vor, die mit unkonventionellen Konzepten und Ideen für eine echte Bau- und Mobilitätswende, andere Formen von Stadt und Landschaft sowie eine zeitgemäße Lehre eintreten. Zum 50-jährigen Bestehen des Fachbereichs ASL knüpft die Fusion an die lange Tradition progressiver ökologischer Positionen der Uni Kassel an und aktualisiert sie für die Gegenwart.
less: ist ein Plädoyer für das Weniger: Weniger Autos, weniger Abriss, weniger Beton, weniger CO2, weniger Umweltzerstörung, weniger Versiegelung,
Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft von Berlin und Paris sind Expertinnen und Experten beider Metropolen sowie Interessierte im Roten Rathaus am 31. Oktober 2022 zusammengekommen. In Vorträgen und Diskussionsrunden wurden konkrete Projekte aus Paris, wie die „15-Minuten-Stadt“ und „Morland Mixité Capitale“, und Berlin, zum Beispiel das „Dragonerareal“ und die „Stadt der kurzen Wege“, vorgestellt und besprochen. Im Fokus standen die Themen Entwicklung der Wohnquartiere und vielfältiger Zentren und die soziale und ökologische Weiterentwicklung der Stadt im Zeichen von Klimaschutz und moderner Mobilität.
Links im Bild: Wichtiger Beitrag gegen die Aufheizung der Stadt – „Rénovation, végétalisation“, ein Entwurf von Architekt Philippe Chiambaretta zur Metamorphose der Champs-Élisées, eines einzigartigen öffentlichen Raums in Paris. Weitere Gäste: Carlos Moreno Beate Profé Uli Seher Manfred Kühne Dr. Silke Karcher Dr. Lea Wisken Verena Schönhart und Schirmherrin und Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. Hervorragend moderiert von Jan Lerch.
Das Ensemble um den Berliner Fernsehturm gehört zu den markantesten und am meisten diskutierten Zeugnissen der Nachkriegsmoderne in Berlin. Dennoch gab es bis jetzt keine Gesamtdarstellung der Planungs- und Baugeschichte dieses Ensembles. Das Buch „Der Fernsehturm und sein Freiraum – Geschichte und Gegenwart im Zentrum Berlins“ von Matthias Grünzig will diese Lücke schließen. Auf der Basis von bisher unbekannten Archivdokumenten, von Zeitzeugengesprächen und von Literaturstudien wird die spektakuläre Geschichte dieses Ensembles nachgezeichnet. Die Architekten und ihre Ideen spielen ebenso eine Rolle wie die einzigartigen weltpolitischen Rahmenbedingungen und der internationale Zeitgeist.
Einladung zur Buchpräsentation
Der Fernsehturm und sein Freiraum – Geschichte und Gegenwart im Zentrum Berlins
Ort:
Stadtwerkstatt, Karl-Liebknecht-Straße 11, 10178 Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Interessierte,
die FH Potsdam organisiert eine Reihe zum nachhaltigen Bauen dem „Material“.
Ort:
Fachhochschule Potsdam
Kiepenheuerallee 5
Haus D, Hörsaal D11
14469 Potsdam
und Online
Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bauaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung insbesondere auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden.
Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche Akteure sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen ist hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?