Rechtzeitig vor der vorgezogenen Bundestagswahl erinnern wir gemeinsam mit der Plattform Nachwuchsarchtitekt*innen an all die unsinnig abgerissenen Ressourcen, die in der Hauptstadt Berlin in den letzten Jahren verschwunden bzw. vom Abriss bedroht sind.
Baukultur
„Dinosaurier des Jahres 2024“ geht an das Schneller-Bauen-Gesetz in Berlin
Zusätzlicher Flächenfraß ohne Probleme zu lösen
Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, einer 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben. Seit 2020 werden nicht mehr Personen, sondern konkrete Projekte als Umweltsauerei des Jahres ausgezeichnet. Preisträger 2023 war der „Beschleunigungspakt“ der Ministerpräsidentenkonferenz, 2022 die Umweltkatastrophe an der Oder.
Ausstellung Robert Conrad. Angst + Wut (bis 2.2.2025)

Robert Conrad. Angst + Wut
Ein Jahr nach dem Tod des Fotografen Robert Conrad (1962–2023) würdigt die Galerie Parterre mit einer Werkschau dessen umfangreiches OEuvre. Rund 100 Fotoarbeiten, darunter nie zuvor gezeigte Aufnahmen, verdeutlichen zentrale Aspekte seines Schaffens. Beginnend mit frühen Arbeiten aus dem Greifswald der 1980er Jahre dokumentiert die Ausstellung die Lebenswelt Conrads vom späten DDR-Regime über den Mauerfall bis in das neue Jahrtausend.
Architects for Tempelhofer Feld – 3.785 Unterschriften (21 December 2024 23:59)
12.01.2025: Die Plattmacher – Palast der Republik, Jahn-Stadion und jetzt das SEZ? Eine Intervention.
Die Ära der Privatisierung des Gemeinguts SEZ ist zu Ende. Doch statt einer Wiedereröffnung droht nun der Abriss. Rund um das SEZ besteht also Diskussionsbedarf. Dieser Aufgabe möchte sich „Gemeingut in Bürger*innenhand“ gemeinsam mit Podiumsgästen und Publikum stellen. Die Argumente der Abrissbefürworter kommen auf die Bühne – gemeinsam prüfen wir sie auf ihre Stichhaltigkeit, künstlerische Interventionen inbegriffen. Mit Theresa Keilhacker, Präsidentin der Berliner Architektenkammer, Carl Waßmuth, Gemeingut in BürgerInnenhand, Niloufar Tajeri, Architekturtheoretikerin und Aktivistin, sowie Daniel Fuhrhop, Wohnwendeökonom.
Konferenz zur urbanen Vielfalt und baukulturelle Qualität: „Das neue Bild der Großsiedlung“ am 12. Dez. 24

Jahrestagung des Kompetenzzentrums Großsiedlungen mit Bundesbauministerin Klara Geywitz
Das Kompetenzzentrum Großsiedlungen hat in seiner Jahrestagung 2023 den Beitrag urbaner Infrastrukturen für die Attraktivität der Quartiere diskutiert. Wir wollen die Diskussion mit einem neuen Schwerpunkt fortsetzen: es geht um das Bild der Großsiedlungen in der Öffentlichkeit. Die Wahrnehmung der Großsiedlungen ist nicht nur mit Blick auf den Bestand von Bedeutung. Der drängende Wohnungsbedarf in den Ballungsgebieten führt zur Notwendigkeit eines schnelleren Wohnungsbaus mit hohen Stückzahlen. Damit stellen sich u.a. folgende
HERMANN HENSELMANN KOLLOQUIUM: Auftaktveranstaltung Urbane Transformationen am 23. Nov. 2024
Die Hermann-Henselmann-Stiftung hat namhafte Expert:innen eingeladen, um etwas über ihre Sicht auf gesellschaftliche und stadträumliche Veränderungen zu erfahren und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Wie entwickelt sich die Stadt im 21. Jahrhundert? Welche gesellschaftlichen, planerischen und baulichen Weichenstellungen müssen erfolgen, um sozialräumliche Spaltungen zu überwinden, veränderten Mobilitätsbedürfnissen und Lebensweisen gerecht zu werden sowie auf die Bedrohung der Klimakrise zu reagieren? Und wie kann das gelingen? Wo steht Berlin bei diesen Herausforderungen, was tut sich anderswo? Diesen Fragen soll in den kommenden Kolloquien nachgegangen werden.
Symposium „Substanz ?“ zu Denkmalschutz & Umbaukultur am 20.11.24, 13:00 Uhr
Kann der Nutzwert eines Denkmals über der Originalität stehen? Können wir mehr schützen mit weniger Beschränkungen? Wie können der Umbau von und der Umgang mit „schützenswerter Alltagssubstanz“ zum Normalfall werden?
Veranstaltung „Denkmal demokratisch!“ am 15.10.2024, 17 Uhr im IBZ

Das IBZ Berlin ist im April 2023 in das Berliner Denkmalbuch eingetragen worden, wie in den Jahren zuvor bereits die Bauten der IBA87 in den ehemaligen West-Berliner Stadtteilen Kreuzberg, Schöneberg, Tegel und ihre Ost-Berliner Gegenbauten am Gendarmenmarkt, im Nikolaiviertel und an der Friedrichstraße. Der Münchner Architekt Otto Steidle und sein Team (u.a. Siegwart Geiger) realisierte 1982/83 nicht nur einen bemerkenswerten Wohnungsbau als Fortsetzung der Gartenstadt Wilmersdorf, er schuf auch einen Leitbau für die Bauaufgabe der Internationalen Begegnungszentren, die an 50 deutschen Hochschulstandorten den internationalen Wissenschaftsaustausch beflügeln und seit den 1960er Jahren auch eine wichtige Säule des deutschen Demokratisierungsprozesses sind. Das aus einem Wettbewerb hervorgegangene IBZ Berlin ist zudem ein bemerkenswerter Bau der Berliner Postmoderne und ein Vorreiter für die wenig später stattfindenden IBA87 und das Prinzip der Kritischen Rekonstruktion.
Das IBZ als Ankerpunkt für Forschende aus der ganzen Welt platzt seit Jahren aufgrund der Krise auf den europäischen Wohnungsmärkten aus allen Nähten und kann sich vor Anfragen kaum retten. Das IBZ-Dach – ursprünglich für einen partizipativen Dachgarten gebaut – stünde als Potentialfläche für einen Weiterbau am Denkmal zur Verfügung. Aber auch die Idee der Grünräume und der Ausweitung des gemeinschaftlichen Begegnungsraums hat Charme und ist Angesicht der Klimaveränderungen eine interessante Option. Architekten und Forschende der Berliner Universitäten haben sich zur Nutzung von Garten und Dach spannende Gedanken gemacht und stellen diese in den Kontext eines behutsamen Weiterbauens am Denkmal.