Ein Gesetz, das die Wohnungsnot nicht lindert, Natur zerstört und gleichzeitig weitere Probleme in der Stadt verschärft: Der NABU prämiert das „Schneller-Bauen-Gesetz“ in Berlin mit dem „Dino des Jahres“.
Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, einer 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben. Seit 2020 werden nicht mehr Personen, sondern konkrete Projekte als Umweltsauerei des Jahres ausgezeichnet. Preisträger 2023 war der „Beschleunigungspakt“ der Ministerpräsidentenkonferenz, 2022 die Umweltkatastrophe an der Oder.
Ein Jahr nach dem Tod des Fotografen Robert Conrad (1962–2023) würdigt die Galerie Parterre mit einer Werkschau dessen umfangreiches OEuvre. Rund 100 Fotoarbeiten, darunter nie zuvor gezeigte Aufnahmen, verdeutlichen zentrale Aspekte seines Schaffens. Beginnend mit frühen Arbeiten aus dem Greifswald der 1980er Jahre dokumentiert die Ausstellung die Lebenswelt Conrads vom späten DDR-Regime über den Mauerfall bis in das neue Jahrtausend.
Jahrestagung des Kompetenzzentrums Großsiedlungen mit Bundesbauministerin Klara Geywitz
Das Kompetenzzentrum Großsiedlungen hat in seiner Jahrestagung 2023 den Beitrag urbaner Infrastrukturen für die Attraktivität der Quartiere diskutiert. Wir wollen die Diskussion mit einem neuen Schwerpunkt fortsetzen: es geht um das Bild der Großsiedlungen in der Öffentlichkeit. Die Wahrnehmung der Großsiedlungen ist nicht nur mit Blick auf den Bestand von Bedeutung. Der drängende Wohnungsbedarf in den Ballungsgebieten führt zur Notwendigkeit eines schnelleren Wohnungsbaus mit hohen Stückzahlen. Damit stellen sich u.a. folgende
Die Hermann-Henselmann-Stiftung hat namhafte Expert:innen eingeladen, um etwas über ihre Sicht auf gesellschaftliche und stadträumliche Veränderungen zu erfahren und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Wie entwickelt sich die Stadt im 21. Jahrhundert? Welche gesellschaftlichen, planerischen und baulichen Weichenstellungen müssen erfolgen, um sozialräumliche Spaltungen zu überwinden, veränderten Mobilitätsbedürfnissen und Lebensweisen gerecht zu werden sowie auf die Bedrohung der Klimakrise zu reagieren? Und wie kann das gelingen? Wo steht Berlin bei diesen Herausforderungen, was tut sich anderswo? Diesen Fragen soll in den kommenden Kolloquien nachgegangen werden.
Im Jahr 2021 wurde das Wohn- und Atelierhaus der Bildhauerin und Architektin Marlene Poelzig in Berlin-Westend abgerissen – trotz großem Engagement aus der Zivilgesellschaft.
Motiviert durch den Verlust dieses Erbes, widmet sich das Symposium der Fragen, wieviel Substanz in einem Denkmal erhalten sein muss.
Kann der Nutzwert eines Denkmals über der Originalität stehen? Können wir mehr schützen mit weniger Beschränkungen? Wie können der Umbau von und der Umgang mit „schützenswerter Alltagssubstanz“ zum Normalfall werden?
Das IBZ Berlin ist im April 2023 in das Berliner Denkmalbuch eingetragen worden, wie in den Jahren zuvor bereits die Bauten der IBA87 in den ehemaligen West-Berliner Stadtteilen Kreuzberg, Schöneberg, Tegel und ihre Ost-Berliner Gegenbauten am Gendarmenmarkt, im Nikolaiviertel und an der Friedrichstraße. Der Münchner Architekt Otto Steidle und sein Team (u.a. Siegwart Geiger) realisierte 1982/83 nicht nur einen bemerkenswerten Wohnungsbau als Fortsetzung der Gartenstadt Wilmersdorf, er schuf auch einen Leitbau für die Bauaufgabe der Internationalen Begegnungszentren, die an 50 deutschen Hochschulstandorten den internationalen Wissenschaftsaustausch beflügeln und seit den 1960er Jahren auch eine wichtige Säule des deutschen Demokratisierungsprozesses sind. Das aus einem Wettbewerb hervorgegangene IBZ Berlin ist zudem ein bemerkenswerter Bau der Berliner Postmoderne und ein Vorreiter für die wenig später stattfindenden IBA87 und das Prinzip der Kritischen Rekonstruktion.
Das IBZ als Ankerpunkt für Forschende aus der ganzen Welt platzt seit Jahren aufgrund der Krise auf den europäischen Wohnungsmärkten aus allen Nähten und kann sich vor Anfragen kaum retten. Das IBZ-Dach – ursprünglich für einen partizipativen Dachgarten gebaut – stünde als Potentialfläche für einen Weiterbau am Denkmal zur Verfügung. Aber auch die Idee der Grünräume und der Ausweitung des gemeinschaftlichen Begegnungsraums hat Charme und ist Angesicht der Klimaveränderungen eine interessante Option. Architekten und Forschende der Berliner Universitäten haben sich zur Nutzung von Garten und Dach spannende Gedanken gemacht und stellen diese in den Kontext eines behutsamen Weiterbauens am Denkmal.
Bei dem Ideenaufruf „Schlossaneignung“ haben Künstler_innen, Architekt_innen und Gestalter_innen aus sechzehn Ländern 152 Arbeiten eingereicht, die ein großes inhaltliches wie gestalterisches Spektrum an Ideen für Interventionen an der Berliner Schlossfassade aufzeigen. Aus diesen haben die Jurymitglieder Julia Grosse, Annette Maechtel und Hito Steyerl 21 Arbeiten ausgewählt, die in der nGbK von ihren Autor_innen öffentlich präsentiert werden. Im Anschluss sind die Anwesenden eingeladen, die Vorschläge zu diskutieren (Moderation: Anh-Linh Ngo).
Zur Veranstaltung erscheint eine kostenfreie Publikation von DOM publishers mit den 21 ausgewählten Arbeiten und mehreren Texten zum Thema.
Um ihrer Forderung nach Veränderung am Erscheinungsbild des Humboldt Forums und dem Umgang mit rechtslastigen Spendern politischen Nachdruck zu verleihen, hat die Initiative Schlossaneignung zugleich eine Bundestagspetition (Nr. 166538) gestartet, die auf der Website des Bundestag bis zum 7.11.2024 mitgezeichnet werden kann: